Berufsgenossenschaftliche Stationäre Weiterbehandlung (BGSW)
Die Berufsgenossenschaftliche Stationäre Weiterbehandlung (BGSW) ermöglicht die stationäre Rehabilitation im unmittelbaren Anschluss an die Akutphase u. a. bei Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Sie wird zur Optimierung des Rehabilitationserfolgs dann durchgeführt, wenn ambulante Leistungen zur medizinischen Rehabilitation nicht ausreichen. Eingeleitet wird diese Maßnahme vom sogenannten Durchgangsarzt im Akutkrankenhaus.
Dabei wird eine intensive physiotherapeutische/krankengymnastische Behandlung unter ständiger ärztlicher Leitung mit weiteren Behandlungselementen, insbesondere muskuläres Aufbautraining sowie Ergotherapie kombiniert.
Die Landesverbände der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherungen (DGUV) beteiligen ausschließlich besonders geeignete Rehabilitationskliniken an der BGSW für Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Hierzu zählt die Klinik am Hellweg. Voraussetzungen zur Teilnahme sind spezielle personelle, apparative und räumliche Anforderungen.

Pflege
Einführung in die Thematik
Das Pflegekonzept ist die Voraussetzung und die Zusammenfassung von einzelnen Bausteinen, um systematisch, fundiert und effektiv Pflege umzusetzen.
Dieses Konzept dient als Handlungsorientierung für alle Mitarbeiter/innen, die den Pflegeprozess mitgestalten und nachhaltig wirksam machen.
Die Rehabilitation
Rehabilitation in ihrer direkten Übersetzung bedeutet „Wiederherstellung“.
Im Bereich der Medizin geht es um den gezielten Einsatz bzw. um die Wirkung von Maßnahmen, um die körperlichen, psychischen und sozialen Folgen einer Behinderung bzw. vorübergehenden Behinderung auf ein Minimum zu beschränken. Wichtig hierbei ist die Wiedererlangung der Teilnahme am Sozial- und Arbeitsleben.
Definition der Behinderung
„Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist.“
(Quelle: Neuntes Buch Sozialgesetzbuch -Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen-, § 2 Abs.1)
Die gesundheitliche Beeinträchtigung
„Als gesundheitliche Beeinträchtigung lässt sich allgemein jede physische, funktionale oder psychische Schwächung bezeichnen, die von einer Krankheit, Verletzung oder angeborenen bzw. erblichen Missbildung herrührt. Krankheiten, Unfälle [oder Operationen] können dazu führen, dass eine Person [vorübergehend oder auch dauerhaft] nicht mehr in der Lage ist, ihre gewohnte Tätigkeit zu verrichten oder an den normalen Lebensaktivitäten teilzunehmen.“
(Quelle: Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch, Charlotte H hn; et al, zweite Ausgabe 1987)
Pflegerische Eigenständigkeit des Menschen
Unabhängig von der persönlichen und individuellen Ausgangslage eines Menschen soll ihm so viel Unterstützung entgegengebracht werden, wie der Einzelne für die Wiedererlangung seiner Selbständigkeit benötigt. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die pflegerische Eigenständigkeit des Menschen jederzeit von uns gefördert werden muss, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Dieses Fördern steht im Einklang mit dem Begegnen von Respekt und Würde gegenüber den Menschen, egal wo er herkommt, welcher Religion er angehört, welches Geschlecht er hat oder wie alt er ist.
Pflegeleitbild
Das Pflegeleitbild bedeutet für uns:
„Das Erreichen der pflegerischen Eigenständigkeit der Rehabilitanden durch fundiertes Wissen und ausgeprägte Aktivitäten der Pflegenden“
Diese Zielsetzung spiegelt sich, bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Beeinträchtigung des einzelnen Menschen, im Pflegeleitbild unserer Kliniken wieder:
Unsere Rehabilitanden
Das Verhältnis zwischen den Rehabilitanden und dem Pflegedienst ist geprägt durch ein offenes und respektvolles Miteinander und wir begegnen ihnen als Bezugs- und Vertrauensperson mit selbstverständlicher Hilfsbereitschaft.
Wir über uns
Pflegedirektor
Ist verantwortlich für die fachliche und personelle Qualität in der Pflege und stellt den Pflegedienst nach innen und außen dar.
Teamleitungen der Pflege
Sind mitverantwortlich für die patientenorientierte Pflege und die Führung der Mitarbeiter des Pflegedienstes. Sie sind ebenfalls mitverantwortlich für die Erfüllung des Leistungsauftrages der Klinik.
Pflegeteam
Das Pflegeteam erstellt eine Pflegeplanung und führt diese unter Förderung der Selbstständigkeit aus. Sie bieten Pflege in höchster Qualität an. Innerhalb des Pflegeteams arbeiten Pflegeexperten mit besonderen Aufgaben und Qualifikationen. Sie sind mitverantwortlich für die Sicherstellung zeitgemäßer Pflege.
Professionelle Pflege
Der Pflegedienst versteht sich als Partner, der den Rehabilitanden auf dem Weg der Genesung unterstützt, begleitet und Hilfestellung bietet. Entsprechend unserem rehabilitations-spezifischen Pflegeverständnis möchten wir unseren Patienten in einer Atmosphäre des Wohlbefindens eine individuelle, bedürfnis- und ressourcenorientierte Pflege anbieten. Hierzu bedarf es der motivierenden und aktivierenden Förderung des Patienten in Form einer gezielten Hinführung zu einem höchstmöglichen Maß an Selbstständigkeit und eigenverantwortlichem Handeln durch Hilfe zur Selbsthilfe.
Qualitätssicherung
Transparente Pflege- und Ablaufprozesse und regelmäßige Evaluation und Optimierung, sowie die ständige Integration von neuen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen, gewährleisten eine hohe Pflegequalität. Qualität wird bei uns groß geschrieben und die Zufriedenheit unserer Rehabilitanden steht immer im Mittelpunkt.
Die aktivierende Pflege bzw. Rehabilitationspflege
Bei der aktivierenden Pflege bzw. Rehabilitationspflege geht es darum, die vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten sowie Bedürfnisse eines Menschen bei der Durchführung von Pflegemaßnahmen mit einzubeziehen. Hierdurch wird dem Einzelnen eine Hilfe zur Selbsthilfe angeboten die verhindern soll, dass vorhandene Fähigkeiten durch eine Behinderung bzw. vorübergehenden Behinderung weiter abnehmen.
Somit bezeichnet die aktivierende Pflege eine Handlung, die durch Aktivitäten der Pflegenden zur Selbstpflege führen soll.
Ziel der aktivierenden Pflege ist die Wiedereingliederung in die Gesellschaft (Teilnahme am Sozial- und ggf. Arbeitsleben).
Eine wichtige Unterstützung zur Erlangung der Selbstpflege können auch das Hinzuziehen der pflegenden Angehörigen in die Übernahme häuslich relevanter Pflegemaßnahmen sowie die Vorbereitung der Patientenüberleitung in nachstationäre Versorgungsstrukturen sein.
Das Pflegemodell
Wir arbeiten nach dem Selbstpflege- und Selbstpflegedefizitmodell von Dorothea Orem.
Hierbei werden die Grundbedürfnisse der Menschen (Selbstpflege), die durch Behinderung bzw. vorübergehender Behinderung nicht erfüllt werden können (Selbstpflegedefizit), durch Handelnde (Pflegende), die aktiv am Pflegeprozess mitwirken, so beeinflusst, dass diese Menschen wiederum möglichst bald die Selbstpflege durchführen können.
Das Pflegesystem und das Pflegeteam
In unserer Institution haben wir ein aufgabenbezogenes wie auch patientenorientiertes Pflegesystem (in der Kombination von patientenorientierter Bereichspflege sowie aufgabenbezogener Funktionspflege) als Mischform gewählt, um den strukturellen wie auch personellen Ressourcen gerecht zu werden.
Im Pflegeteam befinden sich examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen sowie medizinische Fachangestellte. Außerdem wird das Team noch durch Schüler/innen und Praktikanten/Praktikantinnen ergänzt.
Zusatzqualifikationen, wie z.B. zum Wund- sowie Schmerzexperten, Praxisanleiter, Hygiene- oder auch QM-Beauftragten ermöglichen zusätzliche Spezialisierungen innerhalb des Pflegeteams.
Die Rolle der Pflegenden im Gesamtteam
Durch eine umfassende und kompetente pflegerische Versorgung wird die Voraussetzung geschaffen, dass Pflegende im gesamten Rehabilitationsverlauf eine wichtige Rolle im Gesamtteam übernehmen. Hier werden – durch Förderung der pflegerischen Eigenständigkeit (aktivierende Pflege) – erarbeitete Fortschritte in den einzelnen Therapiebereichen tagtäglich zur Umsetzung gebracht. Um dies zu ermöglichen, findet eine regelmäßige Kommunikation zwischen Ärzten, Therapeuten, Psychologen und Pflegenden statt.
Qualitätssichernde Maßnahmen im Pflegebereich
Qualitätssichernde Maßnahmen in der Pflege umfassen alle Maßnahmen, die der Optimierung der Pflege bzw. der Versorgung der Patienten dienen. Dazu zählen Frühbesprechungen, Dienstübergaben, Teambesprechungen, Pflegestandards, Expertenstandards, Kurvenvisiten, die Pflegedokumentation, der Pflegeprozess und die Pflegeplanung sowie Fort- und Weiterbildungen.
Ärztliche Betreuung
Im Rahmen der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung werden Vorbefunde gesichtet, durch Befragung des Patienten und klinische Untersuchung Funktionsdefizite und deren Folgen dokumentiert unter Berücksichtigung von Begleiterkrankungen und anderen Einflussfaktoren und somit der Rehabilitationsbedarf ermittelt, ggfs. zusätzlich erforderliche diagnostische Maßnahmen veranlasst und ein individuell angepasster Rehabilitationsplan erstellt.
Eine Überwachung und Steuerung erfolgt durch regelmäßige Stationsarzt- und Facharztvisiten, ggfs. mit Anpassung des therapeutischen Prozedere, einschließlich einer Optimierung der medikamentösen Therapie und durch interdisziplinäre Fallbesprechungen mit den anderen Berufsgruppen.
Bei Multimorbidität erfolgt eine interdisziplinäre Betreuung durch die verschiedenen Facharztgruppen im Rahmen konsiliarischer Visiten.
Gesundheitsbildung
Patientenschulung und die Gesundheitsbildung sind ein zentraler Bestandteil Ihrer medizinischen Rehabilitation. Sie fördern Ihre aktive Mitarbeit an Ihrer persönlichen Genesung – und das hilft Ihnen auch, wenn Sie im Anschluss an die Reha wieder in Ihren normalen Alltag ankommen.
Um Ihren Rehabilitationserfolg zu sichern, haben wir für Sie ein spezielles Gesundheitsbildungsprogramm vorbereitet: In verschiedenen Patientenschulungen und Trainings zu verschiedenen Themen zeigen wir Ihnen, wie Sie sich gesundheitsbewusst verhalten können, um Ihre Lebensqualität im Alltag dauerhaft zu steigern und zu erhalten.
Ernährungsberatung
In der Klinik Hellweg werden Sie von unseren qualifizierten Diätassistenten zu allen Fragen rund um eine gesunde Ernährung beraten. In Einzelberatungen, Vorträgen und Kochkursen geben wir Ihnen Tipps, Infos und Rezepte für zu Hause. Während Ihres Reha-Aufenthaltes stellt unser erfahrenes Ernährungsteam gemeinsam mit Ihnen Ihre Mahlzeiten individuell zusammen.
Benötigen Sie eine spezielle Kostform, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Wenn Sie uns hierzu im Vorfeld kontaktieren, wären wir Ihnen sehr dankbar
Kontakt
Mo. – Fr. 9:00 bis 11:00 Uhr
Tel.: 02921 501-4155
Mail: vl_ernaehrungsberatung@saline.de
Einzelberatungen
Zu folgenden Themen bieten wir individuelle Beartungen an
- Über- Untergewicht
- Fettstoffwechselstörung
- Osteoporose
- Rheuma
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Diabetes mellitus (Diabetes mellitus Typ 2 Schulung)
- Purinarme Kost
- Zöliakie
Unter Berücksichtigung der individuellen Erkrankungen stellen wir gemeinsam mit Ihnen Strategien auf, mit denen Sie sich im Alltag vollwertig und abwechslungsreich ernähren können.
Ernährungsvorträge
In unseren Vorträgen vermitteln wir Ihnen die Grundlagen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Diese Themen besprechen wir:
- Gesunde Ernährung
- Gesundes Gewicht
- Fettstoffwechselstörung
Kochkurse
Unter fachkundiger Anleitung kochen wir gemeinsam mit Ihnen in unserer Lehrküche vollwertige und kalorienbewusste Gerichte, die saisonal und regional abgestimmt werden, wobei der kulinarische Genuss nicht zu kurz kommt.
Zertifizierung