100-mal gemalt
„Gespräche mit Pinsel und Farbe“ heißt eines der besonderen Freizeitangebote der Klinik am Hellweg und jetzt feiert es Jubiläum: Das 100. Gemälde. Gemalt wurde es von Patienten der Klinik am Hellweg zusammen mit dem Soester Künstler und Malpädagogen Heribert Britten. Der pensionierte Grundschulleiter lädt wöchentlich zu Malabenden ein, bei denen in Kleingruppen ausdrucksstarke Bilder entstehen. Der Clou: Es gibt keine Vorgaben wie Farben oder Formen und somit auch keine Fehler. Die Patienten sollen sich ausschließlich vom Augenblick inspirieren lassen wodurch jedes Mal völlig einzigartige Kunstwerke zustande kommen.
«Für die Malenden ist diese Art der Beschäftigung entspannend und fördert zugleich die Kommunikation untereinander», erklärt Heribert Britten die kunsttherapeutischen Aspekte. Gemeinsam an einem Tisch auf einer Leinwand zu arbeiten, ermutige zum Unterhalten. Zudem sei kreatives malen motivierend und verbessere die kognitiven Fähigkeiten. Davon haben in gut drei Jahren schon rund 240 Patienten profitiert.
Dass dabei einige Anekdoten zusammenkommen liegt in der Natur der Sache. Viele Patienten wollen mit ihren Kindern oder Enkelkindern auf diese Weise malen, manche spüren ihre Schmerzen nicht mehr und nicht selten fällt der Satz: «Ich habe meine Krücken vergessen.» Da bewusst nicht über Krankheiten gesprochen wird, nutzen einige das Malangebot gerne mehrfach.
Wie kreativ die Patienten sind, kann jeder sehen. Viele ihrer Bilder sind Blickfänge in den Fluren und Gängen der Klinik am Hellweg.